hochauflösende Horizonte und Gedankenspiele
Wenn du dachtest, durch den Silmarillion zu kommen war schon hart, versuch es mal mit den existenziellen Labyrinthen inDeath Stranding. Nenn es nicht einfach nur einen weiteren Walking-Simulator in atemberaubend schöner Landschaft; sprechen wir von den schwarzsandigen Stränden, tückischen Terrains zwischen tosenden Wasserfällen und saftig grün bemoosten Felsen, von verzweigten und unterbrochenen Netzwerken von Verbindungen, sprechen wir von Leben, Tod und diesem unheimlichen Zwischenbereich – eine Freude zu fotografieren, wie du noch sehen wirst, und eine Freude, es meta-reflektierend zu erforschen. Bevor du jetzt annimmst: Nein, ich habe nicht vor, mich mit CTRL + ALT + DEL hier rauszuschleichen. Sich in Death Stranding zu vertiefen, ist wie mehrere Browser-Tabs des Existenzialismus zu öffnen, von denen jeder verwirrender ist als der vorherige. Ich bin nicht einfach ein Gamer, siehst du. Ich bin ein Gaming-Sommelier: ich nehme vorsichtige Schlückchen und analysiere jeden nuancierten Geschmack. Und von wessen Ideen könnten wir uns bei dieser Verkostung wohl besser inspirieren lassen als etwa von Haraway, Morton oder Turkle oder von Spielen wie The Witcher?